Der Orkling by Wolfgang Hohlbein

Der Orkling by Wolfgang Hohlbein

Autor:Wolfgang Hohlbein
Die sprache: deu
Format: mobi, epub, azw3
ISBN: 9783838750149
veröffentlicht: 2013-11-07T23:00:00+00:00


Groxmox hatte sich nicht nur die Zeit genommen, sein Schwert aus dem toten Security-Krieger zu ziehen, sondern auch, die Klinge sorgfältig an der Kleidung des Leichnams abzuwischen und wieder in die Scheide an seinem Gürtel zu schieben, bevor er zu Meister Frank zurückging.

Der Zauberer lebte noch und war bei Bewusstsein, und Groxmox stellte zu seiner Freude auch fest, dass sein linker Arm verdreht und in einem vollkommen falschen Winkel von seinem Körper abstand. Er war gebrochen – mindestens zwei-oder dreimal – und dort, wo Frank gegen die Wand geprallt war, prangte ein hässlicher roter Fleck.

Schnaubend ließ sich Groxmox neben ihm auf die Knie fallen, beugte sich vor und brach ihm auch den anderen Arm. Da er nicht unnötig grausam sein wollte, allerdings nur zweimal.

Da er ein bisschen Zeit hatte, bis Frank aufhörte zu schreien und wieder ansprechbar war, rutschte er auf den Knien zu einem der toten Security-Krieger und untersuchte ihn, so gut er es konnte. Allzu viel war nicht von ihm übrig, aber immerhin sah er, dass er ein Mensch gewesen war, kein Spitzohr oder Dämon, und nicht einmal ein besonders kräftiger. Konnte es sein, dass sich ein so mächtiger Zauberer wie Meister Frank mit Wachen umgab, die sich einzig auf ihre magischen Waffen verließen? So leichtsinnig konnte er doch gar nicht sein!

Hinter ihm erwachte Frank stöhnend und wimmernd, und Groxmox beendete seine Inspektion des Toten und kehrte zu ihm zurück.

»Dass du noch lebst, liegt nur daran, dass ich noch ein paar Fragen an dich habe, Meister Frank«, sagte er ruhig.

»Fahr zur … Hölle«, presste Frank hervor. Immerhin war er kein kompletter Feigling.

Groxmox brach ihm zwei oder drei Finger und wartete, bis er aufgehört hatte zu schreien, dann sagte er: »Beantwortest du jetzt meine Fragen?«

»Lässt du mich dann … am Leben?«, stöhnte Frank.

»Nein«, sagte Groxmox. »Aber ich mache es schnell.«

Frank starrte ihn auf eine Weise an, dass Groxmox im ersten Moment sicher war, auch jetzt wieder nur einige patzige Antworten zu bekommen, aber dann fuhr er sich mit der Zungenspitze über die Lippen und deutete ein Nicken an. Groxmox hatte das Gefühl, dass etwas in seinen Augen erlosch. »Na ja, das ist wahrscheinlich schon mehr, als ich eigentlich erwarten konnte«, murmelte er. »Und ich kann es dir nicht einmal übel nehmen. Ich an deiner Stelle hätte wahrscheinlich dasselbe getan.«

»Warum?«, fragte Groxmox.

Frank hustete ihm einen Sprühregen aus feinen Blutströpfchen ins Gesicht, bevor er antwortete. Anscheinend war in seinem Körper mehr kaputtgegangen als nur die Knochen des Arms, als Groxmox ihn gegen die Wand geworfen hatte. Er hoffte nur, dass er noch lange genug lebte, um seine Fragen zu beantworten.

»Warum hast du gesagt, dass alles in Ordnung ist, und kommst dann mit deinen Kriegern zurück, um uns zu töten?«

»Ich wusste doch gar nicht, dass ihr noch hier seid«, antwortete Frank. »Ich habe gedacht, ihr wärt längst … weg.«

»Du meinst tot.«

»Wie kann etwas sterben, das niemals gelebt hat?«, hustete Frank.

»Also ich fühle mich ziemlich lebendig«, erwiderte Groxmox. »Und ich glaube sogar, dass ich es noch länger sein werde als du.«

»Ihr seid nichts als … Konstrukte«, flüsterte Frank.



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